Auf den Tag genau ein Jahr - seit dem 31. Oktober 2023 - ist Farat Toku Trainer des SV Rödinghausen. Er übernahm den SVR in einer Krise. Unter Vorgänger Carsten Rump lief nicht mehr viel zusammen, so dass die Ostwestfalen die Notbremse zogen.
Der Trainerwechsel sollte sich bezahlt machen. Toku formte Rödinghausen wieder zu einem Top-Team der Liga. Vor seinem einjährigen Jubiläum als SVR-Trainer wollte sich der 44-jährige Toku nicht äußern. Sein Fokus liegt voll und ganz auf dem Verfolgerduell: Rot-Weiß Oberhausen gegen den SV Rödinghausen.
Ein wichtiges Spiel für den SVR. Schließlich liegt RWO nach 13 Runden vier Punkte vor Rödinghausen. "Die Begegnung hat durchaus einen richtungsweisenden Charakter. Wir fahren nach Oberhausen, um zu gewinnen. Das wird aber alles andere als einfach. RWO macht das in dieser Saison sehr gut", sagt Simon Engelmann.
Er ergänzt: "Mit einem Sieg wären wir wieder auf Schlagdistanz zur Spitze. Wir wollen so lange wie möglich da oben dran bleiben und dann sehen, was am Ende noch möglich ist."
Es wäre ein sportliches Drama, wenn Essen nach so vielen Regionalliga-Jahren und gescheiterten Aufstiegs-Versuchen wieder in die 4. Liga runter müsste. Ich hoffe nicht, dass dieser Fall eintrifft und drücke Rot-Weiss natürlich die Daumen
Simon Engelmann
Für den 35-jährigen Rödinghausen-Stürmer ist die Fahrt ins Stadion Niederrhein eine Reise in die Vergangenheit. Von 2015 bis 2017 ging der Regionalliga-West-Rekordschütze für die Kleeblätter von der Lindnerstraße auf Torejagd - und das sehr erfolgreich. In 75 Einsätzen knipste Engelmann 30 Mal und legte noch 13 weitere Treffer auf. "Das waren zwei sehr schöne Jahre. RWO ist vielleicht nicht so groß wie der MSV Duisburg oder Rot-Weiss Essen, dafür aber auch traditionsreich und trotzdem sehr familiär. Das hat mit sehr gut gefallen. Bis auf Daniel Davari, der nun im Trainerteam arbeitet, kenne ich aber niemanden mehr dort. Trotzdem freue ich mich auf die Rückkehr", erzählt Engelmann.
In zwölf Spielen traf der Vollblut-Stürmer in der laufenden Spielzeit viermal ins Schwarze. In den ersten Begegnungen war er noch unumstrittener Angreifer Nummer eins im Toku-Team. Mittlerweile muss er sich seit Wochen mit der Joker-Rolle begnügen. "Das ist nicht so sehr mein Fall. Aber was soll ich machen? Ich nehme es professionell hin. Klar ist aber auch, dass mir das nicht schmeckt. Schließlich fühle ich mich topfit und bin auch nicht mehr der Jüngste. Da will ich natürlich auf dem Rasen stehen", sagt Engelmann.
Das Engelmann-Arbeitspapier läuft am Wiehen im Sommer 2025 - er kehrte im Sommer 2023 von Rot-Weiss Essen zum SV Rödinghausen zurück - nach zwei Jahren aus. Was danach folgt, weiß der zweifache Familienvater noch nicht.
"Wenn das mit meiner Spielzeit so weitergehen sollte, dann werde ich es mir gut überlegen, ob ich diesen Regionalliga-Aufwand noch mitmachen möchte. Aber das kann sich ja alles in ein paar Wochen wieder ändern. Natürlich weiß ich auch, dass ich nicht mehr jünger werde und so langsam an die Karriere nach der Karriere denken muss", sagt der 35-jährige ausgebildete Wirtschaftsinformatiker. Noch ist es aber nicht so weit, dass Engelmann aufhört. Mit dem SV Rödinghausen hat er in dieser Saison noch einiges vor.
Simon Engelmann fiebert weiter mit Rot-Weiss Essen
Am liebsten würde er dorthin kommen, wo sein Ex-Klub Rot-Weiss Essen schon im dritten Jahr in Folge ist: in der 3. Liga. Die Ergebnisse und Ereignisse rund um RWE verfolgt der populäre "Engel" immer noch sehr interessiert. "Schade, was da aktuell passiert. Aber nach solch einem großen Umbruch und dem Verlust zahlreicher Leistungsträger war das leider zu befürchten. Ich hoffe trotzdem, dass RWE mithilfe seiner sensationellen Fans die Kurve kriegt und am Ende die Klasse hält. Es wäre ein sportliches Drama, wenn Essen nach so vielen Regionalliga-Jahren und gescheiterten Aufstiegs-Versuchen wieder in die 4. Liga runter müsste. Ich hoffe nicht, dass dieser Fall eintrifft und drücke Rot-Weiss natürlich die Daumen."